Buenos Aires

Die Millionenstadt am Rio de la Plata. Hier besuchen wir unsere argentinischen Freunde, welche aus der Schweiz zurückgekehrt sind und verbringen einige Tage mit ihnen. Ein Stadtbummel durch die Fussgängerzone (Calle Florida) bringt uns an etlichen Sehenswürdigkeiten vorbei. An der Av. 9 de Julio befindet sich ein nicht zu übersehender Obelisk und nur ein paar Schritte davon das El Teatro Colon. Auf der Plaza de Mayo (der Hauptplatz) befindet sich die Casa Rosada (Präsidentenpalast). Hier auf der Plaza de Mayo treffen sich jeden Donnerstag die "Madres de la Plaza de Mayo", welche seit 1977 den inneren Teil des Platzes stumm, eine halbe Stunde lang umrunden, um so Antworten zu erhalten wo ihre Söhne, Töchter oder Verwandte geblieben sind, die während der Militärdiktatur verschwunden sind. Begibt man sich an diesem Tag an den Platz macht es einen sehr nachdenklich, betroffen, und man fragt sich mit den Müttern der Plaza, warum dies damals geschehen ist.

Etwas ausserhalb der Plaza Mayor befindet sich das neue beliebte Hafengebiet Puerto Madero mit ihrer Schrägseilbrücke und netten Restaurants und Cafés.

Mit dem Stadtbus fahren wir in das alte Arbeiterviertel la Boca. Dieses Viertel war früher Treffpunkt der Einwanderer aus Europa. Die bunt gestrichenen Wellblechhäuser geben ein grossartiges Fotosujet ab. Hier verweilen wir für mehrere Stunden und geniessen das alte Flair von damals, auch wenn es längst sehr touristisch ist.

 

Bevor unsere Reise weitergeht müssen wir aber noch in ein spezielles Café gehen. In das Café Tortoni. Dieses wurde 1858 eröffnet und die Innenausstattung hat sich seit damals nicht verändert. Nach einer kurzen Wartezeit vor der Tür gibt es Platz für uns. An einem kleinen Bistrotisch nehmen wir Platz und geniessen eine heisse Schokolade mit einem Stück Kuchen aus der riesigen Auslage.

Ushuaia

Ushuaia, «fin del Mundo» oder «das Ende der Welt» - so wird die Stadt genannt. Wir erreichen sie spätabends. Es ist Dezember, Sommer in Tierra del Fuego, Feuerland. An den Hängen rund um die Stadt gibt es noch viel Schnee. So wie wir hören war der Winter ein schneereicher. Die Atmosphäre hier unten am Ende der Welt, 13.430 km von Zürich entfernt, ist friedlich - der Wind bläst ständig bei angenehmer Temperatur von ca. 13 Grad. Den ersten Tag nutzen wir für einen Stadtbummel und fühlen uns wie in einem kleinen Interlaken, Gstaad oder St. Moritz, denn Ushuaia ist sehr touristisch.

Wir unternehmen eine geführte Tour durch den Nationalpark Tierra del Fuego. Heute hängen die Wolken sehr tief, als wir in den Minibus einsteigen. Auf der Fahrt in den Nationalpark beginnt es heftig zu schneien, (im Sommer…) und in kürzester Zeit ist der Park tief verschneit. Die Stimmung in der Gruppe sinkt. Und bei solchem Wetter sollen wir eine Schlauchboottour unternehmen…? Der Guide holt die Boote vom Pickup-Anhänger. Na gut, wir alle steigen ein und lassen uns den Fluss herunter treiben. Nach kurzer Fahrt reisst der Himmel auf, die Sonne scheint. Die Hänge sind voller Schnee und wir mitten drin, in der Natur. Wow, die Stimmung dreht um 180 Grad im Nu...

Am nächsten Tag wollen wir zum Leuchtturm herausfahren, zu der Seelöwen-Kolonie und den Pinguinen. Der Wind pfeift uns wieder um die Ohren, beim Einsteigen aufs Boot. Wir legen ab. Nach kurzer Zeit haben wir eine grossartige Aussicht auf die Stadt und die schneebedeckten Bergen vom Beagle Kanal aus. Auf der mehrstündigen Rundtour geniessen wir den Stopp beim Leuchtturm, den Zwischenstopp bei den Seelöwen und später den Blick auf Puerto Williams auf der chilenischen Seite. Weiter geht’s Richtung Südosten zu den Magellanpinguinen.

Die nächsten Tage verbringen wir in Ushuaia mit kleineren und grösseren Wanderungen auf eigene Faust, in der Umgebung, im Nationalpark Tierra del Fuego oder am Lago Escondido mit einer Kanutour.

Die Stadt hat schon etwas hier unten, am Ende der Welt. Ich glaube hier würde gerne im Juli Ski fahren, mit den Huskies eine Schlittenhundtour unternehmen und die spezielle Atmosphäre des Winters geniessen… nicht nur den jetzigen Sommer.

El Calafate / Perito Moreno Gletscher

Von Ushuaia aus fliegen wir nach El Calafate, wieder aufs Festland zurück. Da der Flug kurz ist, sind wir nicht in grosser Höhe und geniessen auf dem Flug eine schöne Aussicht auf die patagonische Umgebung. El Calafate, das kleine Städtchen ist auch sehr touristisch wie Ushuaia, denn es ist der Ausgangspunkt zum Perito Moreno Gletscher. Mit unserem gemieteten Auto fahren wir am nächsten Tag zum Gletscher. Der Gletscher ist Teil des riesigen Gletschergebietes «Campo de Hielo sur» und der Perito Moreno Gletscher ist ein Teil davon. Die Gletscherzunge des Perito Moreno liegt am Lago Argentino. Da ein Teil des Ausläufers des Lago Argentino vom Gletscher alle paar Jahre abgetrennt wird, beginnt sich der hintere Teil des Sees zu stauen und drückt auf die Gletscherzunge. Ist der Druck einmal zu hoch, bricht das Eis mit lautem Getöse. An diesem Tag sollte man an der Gletscherzunge sein, um das Spektakel anzusehen…

El Chaltén

Nur 4 Stunden nördlich von El Calafate am Lago Viedma liegt El Chaltén. Ein kleiner Ort, den es vor ca. 30 Jahren noch nicht gegeben hat. Mit dem Auto fahren wir zum Lago del Desierto. Auf dem Weg durchfahren wir das lange Tal mit vielen Wäldern bis ans Ende. Dort steigen wir in ein kleines Boot um und umrunden den See; dabei haben wir eine sehr schöne Sicht auf die umliegenden schneebedeckten Berge bei schönem sonnigem Wetter.

 

Am nächsten Tag steht eine 6-stündige Wanderung auf dem Programm. Das Tourenhighlight, denn wir wollen zum Gebirgsmassiv Fitz Roy und zur Laguna de los Tres. Erneut haben wir Glück mit dem Wetter. Es ist leicht bewölkt und angenehme Wandertemperatur. Am Dorfausgang biegen wir in den gut markierten Wanderweg. Die ersten paar Kilometer steigt der Weg im Wald stetig an, und hinter uns haben wir den Blick auf El Chaltén. Nachdem wir die Hochebene erreicht haben sehen wir von weitem den Fitz Roy. An der Laguna Capri machen wir einen kurzen Halt. Nicht nur das Wetter ist uns heute wieder gnädig, sondern auch der Wind. Lange dürfen wir hier nicht sitzen bleiben, denn die Strecke bis an das Ziel ist noch weit. Auch wenn wir nun in der Hochebene wandern, steht uns zum Schluss ein steiler Aufstieg bevor. Ohne Fleiss keine Aussicht. Kilometer für Kilometer geht’s voran und das Gebirgsmassiv wird immer grösser und mächtiger, bis es gegen Schluss wieder hinter einer Anhöhe verschwindet. Am Fusse der Anhöhe angekommen sind es «nur noch 1 km» bis zur Lagune…. Aber dieser Kilometer hat es in sich. 400 Höhenmeter müssen überwunden werden. Im Zickzack geht’s hoch. 9 km sind schon zurückgelegt. Es geht in die Beine, und ich denke daran, dass wir die gleiche Strecke dann wieder zurück wandern müssen. Also nochmals 10 km. Langsam kommen die Spitzen des Fitz Roy wieder zum Vorschein. Bald haben wir es geschafft. Nach 1 Stunde sind wir an der Anhöhe angekommen und haben den freien Blick auf Fitz Roy und die Laguna de los Tres. Den Snack und den warmen Tee haben wir uns nun redlich verdient. Eine gute Stunde bleiben wir hier oben. Gegen 15 Uhr ziehen die Wolken auf und hüllen den Fitz Roy ein. Nach dem Motto, der Vorhang fällt, jetzt ist es genug. Ihr dürft wieder die 10 km Rückweg in Angriff nehmen.

San Carlos de Bariloche

In der Umgangssprache wird die Stadt aber nur mit Bariloche erwähnt. Die Stadt liegt an dem Osthang inmitten der Anden am Ufer des Nahuel Huapi See. Bekannt ist die Stadt für ihre Schokolade, das Wandern, Klettern und das Skifahren. Wenn man noch mehr Swissness haben möchte, geht man auf die Plaza de Mayor, wo die Häuser aus Stein gebaut sind mit viel Chalet Feeling. Zudem kann man sich auf dem Platz mit den grossen Bernhardiner Hunden ablichten lassen. Wir bleiben 3 bis 4 Tage, und Wandern in der Umgebung oder wagen uns auf eine Kajak-Tour. Unser täglicher Begleiter hier in Bariloche wie kann es anders sein, ist wieder der Wind.